Vorproduktion

Alles, was du zur Planung wissen musst: Ideenfindung, Dramaturgie, Storyboard und Interviewvorbereitung.

Storytelling – Ideenfindung

Was macht eine gute Story aus?

Eine gute Story für einen Kurzfilm muss kompakt, intensiv und emotional sein. Sie sollte den Zuschauer packen, eine klare Botschaft vermitteln und einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Illustration mit zwei Figuren, Storyboard und Lampe

Wie finde ich eine Idee?

Die Entwicklung einer starken Geschichte beginnt oft mit einer Idee, die noch nicht vollständig ausgereift ist.

Hier sind einige Methoden, die dir dabei helfen können, eine eigene Idee für deinen Kurzfilm zu entwickeln:

1. Das Thema aufschlüsseln

Beginne damit, das vorgegebene Thema in seine Bestandteile zu zerlegen. Welche Aspekte des Themas sind für dich am interessantesten? Welche Fragen wirft das Thema auf?

Beispiel: Du möchtest einen Kurzfilm zum Thema „Freundschaft“ drehen. Interessante Aspekte könnten zum Beispiel sein „Warum brauchen wir Freundschaft?“,„Was ist wichtig in Freundschaften?“ und „Welche Herausforderungen begegnen uns in Freundschaften?“.

2. Brainstorming

Notiere spontan alles, was dir zu dem Thema einfällt, ohne es sofort zu bewerten. Danach kannst du die vielversprechendsten Ideen herausfiltern und weiter ausbauen.

Beispiel: Verbundenheit, Gemeinschaft, Zuhören, Aufmerksamkeit, Krisen überwinden, Konflikte, Ehrlichkeit, Erwartungen, Enttäuschungen, Auf und Abs

3. Konflikte und Herausforderungen erzeugen

Überlege, welche Konflikte oder Herausforderungen durch das vorgegebene Thema entstehen könnten. Was könnte der zentrale Konflikt der Geschichte sein?

Beispiel: Eine Person ist enttäuscht von ihrer besten Freundin, weil diese öfter nicht richtig zuzuhören scheint. Die Unaufmerksamkeit verletzt sie, weil ihr die Freundschaft so wichtig ist. Es entsteht ein Streit.

4. Gegenüberstellung von Perspektiven

    Betrachte das Thema aus verschiedenen Perspektiven – zum Beispiel aus der Sicht unterschiedlicher Charaktere oder aus einer zeitlichen oder geographischen Distanz. 

    Beispiel: Auf der anderen Seite steht die „unaufmerksame“ Freundin. Die hat aber selbst viel um die Ohren und fühlt sich angegriffen.

    5. Subthemen oder Nischen finden

    Statt sich nur auf das Oberthema zu konzentrieren, könntest du versuchen, ein Subthema oder eine Nische zu finden, die tiefgehender beleuchtet werden kann.

    Beispiel: Das Thema „Versöhnung“ könnte auch eine Rolle spielen. Freundschaften erleben Höhen und Tiefen und die Verbundenheit führt dazu, dass sich die zwei Charaktere ohne viele Worte wieder vertragen.

    Von der Idee zur überzeugenden Geschichte

    1. Fokus und Einfachheit

    Kurzfilme haben die Besonderheit, dass sie in kurzer Zeit eine Geschichte erzählen müssen – oft innerhalb von 5 bis 20 Minuten. Das bedeutet, dass die Erzählung einfach und fokussiert sein muss.

    Anstatt mehrere Handlungsstränge oder komplexe Subplots zu entwickeln, sollte der Kurzfilm sich auf eine zentrale Idee oder ein zentrales Thema konzentrieren. Einfache Geschichten haben oft die größte Wirkung. Das bedeutet nicht, dass sie langweilig sind – im Gegenteil. Sie konzentrieren sich auf das Wesentliche und lassen keine Ablenkungen zu.

    Entferne also alles, was nicht notwendig ist, um die Geschichte zu erzählen. Frag dich bei jeder Szene: „Brauche ich das wirklich, um meine Botschaft zu vermitteln?“

    Überprüfe auch regelmäßig, ob deine Idee realisierbar ist, um sicherzustellen, dass das Projekt am Ende überzeugend umgesetzt werden kann.

    Lupe mit Schlüssel

    Fokus und Einfachheit

    Lupe mit Schlüssel

    Kurzfilme haben die Besonderheit, dass sie in kurzer Zeit eine Geschichte erzählen müssen – oft innerhalb von 5 bis 20 Minuten. Das bedeutet, dass die Erzählung einfach und fokussiert sein muss.

    Anstatt mehrere Handlungsstränge oder komplexe Subplots zu entwickeln, sollte der Kurzfilm sich auf eine zentrale Idee oder ein zentrales Thema konzentrieren. Einfache Geschichten haben oft die größte Wirkung. Das bedeutet nicht, dass sie langweilig sind – im Gegenteil. Sie konzentrieren sich auf das Wesentliche und lassen keine Ablenkungen zu.

    Entferne also alles, was nicht notwendig ist, um die Geschichte zu erzählen. Frag dich bei jeder Szene: „Brauche ich das wirklich, um meine Botschaft zu vermitteln?“

    Überprüfe auch regelmäßig, ob deine Idee realisierbar ist, um sicherzustellen, dass das Projekt am Ende überzeugend umgesetzt werden kann.

    Beispiel:

    Der Kurzfilm „The Black Hole“ (2008) ist ein Beispiel für Fokus und Einfachheit im Kurzfilm. Die Geschichte konzentriert auf ein einziges Konzept: die Entdeckung eines geheimnisvollen schwarzen Lochs und die Gier, die es im Protagonisten entfacht. Es gibt keine unnötigen Nebenhandlungen oder Figuren – der gesamte Fokus liegt auf der Handlung und dem zentralen Konflikt. Die einfache Prämisse wird klar und effektiv umgesetzt.

    2. Der Konflikt

    Konflikt ist der Motor jeder guten Geschichte. Er erzeugt Spannung, bringt die Handlung voran, lässt die Figuren wachsen und hält das Publikum emotional engagiert.

    Für Kurzfilme bedeutet das, dass der Konflikt klar und schnell etabliert werden muss.

    Dieser Konflikt kann intern (innerer Konflikt der Hauptfigur) oder extern (Konflikt mit anderen Charakteren oder Umständen) sein, aber er muss eine bedeutende Herausforderung für die Hauptfigur darstellen.

    Ohne Konflikt wirkt eine Geschichte oft flach oder bedeutungslos, während ein klar definierter Konflikt den Kurzfilm in eine packende, eindringliche Erzählung verwandeln kann.

    Slihouetten von zwei Personen voneinander abgewandt

    Der Konflikt

    Slihouetten von zwei Personen voneinander abgewandt

    Konflikt ist der Motor jeder guten Geschichte. Er erzeugt Spannung, bringt die Handlung voran, lässt die Figuren wachsen und hält das Publikum emotional engagiert.

    Für Kurzfilme bedeutet das, dass der Konflikt klar und schnell etabliert werden muss.

    Dieser Konflikt kann intern (innerer Konflikt der Hauptfigur) oder extern (Konflikt mit anderen Charakteren oder Umständen) sein, aber er muss eine bedeutende Herausforderung für die Hauptfigur darstellen.

    Ohne Konflikt wirkt eine Geschichte oft flach oder bedeutungslos, während ein klar definierter Konflikt den Kurzfilm in eine packende, eindringliche Erzählung verwandeln kann.

    Beispiel:

    Der Kurzfilm „The Present“ (2014) zeigt, wie ein innerer Konflikt effektiv eingesetzt wird, um starke Emotionen zu erzeugen. Ein Junge verbringt seine Zeit apathisch vor einem Videospiel, bis er von seiner Mutter einen dreibeinigen Welpen geschenkt bekommt. Seine anfängliche Ablehnung spiegelt seinen inneren Kampf mit der eigenen Behinderung wider. Der zentrale Konflikt bringt Spannung, Charakterentwicklung und emotionale Tiefe in die Geschichte.

    Teste deine Geschichte:

    Um herauszufinden, ob deine Geschichte für einen Kurzfilm geeignet ist, erkläre jemandem die Handlung in wenigen Sätzen. Bei einem Film von 3 bis 5 Minuten solltest du dafür nicht mehr als 30 Sekunden benötigen.

    Hast du Schwierigkeiten, das zentrale Thema klar zu vermitteln? Versteht dein Gegenüber die Geschichte direkt, oder bleiben Unklarheiten und Fragen?

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